Xtracts: Oktober 2025

Und es wird Herbst

Während das Leben zu Hause – dicke Decken, leckerer Tee und viel Regen inklusive – spürbar langsamer wird, scheint sich die digitale Welt immer schneller zu drehen:

Politische Werbung verschwindet in der EU von den Meta-Plattformen, mit ChatGPT lassen sich jetzt direkt Produkte kaufen, ohne dafür den Chat verlassen zu müssen, und auf Threads kannst Du jetzt Langform-Inhalte posten.

Mit der Oktoberausgabe von Xtracts, Deinem digitalen Nachrichtenüberblick, bleibst Du bei den wichtigsten digitalen News auf dem Laufenden.

Keine politische Werbung in der EU

Wenn Deine Ads politische oder gesellschaftspolitische Themen berühren, wird Dein Online-Marketing zukünftig schwieriger für Dich werden. Zumindest, wenn es um Anzeigen im europäischen Raum geht:

Seit dem 6. Oktober hat Meta Anzeigen zu Politik, Wahlen und gesellschaftlichen Themen in der EU verboten. Meta reagiert mit dieser Einschränkung auf die europäische TTPA-Verordnung (Transparency and Targeting of Political Advertising). Diese verlangt von allen digitalen Werbeplattformen mehr Transparenz bei Anzeigen mit politischer oder gesellschaftspolitischer Ausrichtung. Konkret geht es um eine Offenlegungspflicht, die Namen, Ziele und Finanzierung der Ads betrifft. Diese Anforderung kann Meta kann nach eigenen Angaben mit der aktuellen Anzeigenkonfiguration nicht erfüllen und verbietet daher diese Art von Anzeigen in der EU.

Diese Regelung betrifft keine Anzeigen außerhalb der EU.

Quelle: Social Media Today

Einkaufen mit ChatGPT

Vor ChatGPT haben User mit Google & Co nach Produkten und Inspiration gesucht. Jetzt nutzen User zunehmend KI-Modelle, um das passende Produkt zu finden oder sich beraten zu lassen. Mit einer Direkt-Kaufen-Funktion hat OpenAI jetzt auch die letzte Stufe des klassischen Kaufvorgangs für sich adaptiert. In den USA können manche Käufe jetzt direkt über ChatGPT getätigt werden. Der Chat muss für den Einkauf nicht verlassen werden.

Die Direkt-Kaufen- Funktion ist zunächst nur beim Kauf von Etsy-Produkten in den USA möglich. In Kürze soll die Funktion für Shopify-Webshops in den USA zur Verfügung gestellt werden.

Laut OpenAI entstehen beim Einkauf mit ChatGPT keine zusätzlichen Kosten für die Käufer. Verkäufer zahlen allerdings eine Gebühr für jede Transaktion.

Die neue Direkt-Kaufen-Funktion befeuert die aktuelle Diskussion, ob klassische Suchmaschinenoptimierung von der Optimierung für KI-Textgeneratoren abgelöst wird und ob Marketingverantwortliche sich künftig stärker auf KI-Systeme statt auf Suchmaschinen konzentrieren sollten.

Quelle: Marketing Dive

TikTok verbessert KI-gesteuerte Kampagnen

Seit Beginn des Jahres hat TikTok erfolgreich die Wichtigkeit der Plattform als Werbemedium ausgebaut. Und es geht flott auf der Überholspur weiter:

Das KI-gesteuerte Anzeigensystem Smart+ wird weitreichend bei Kampagneneinrichtung und Leistungsmessung verbessert. Zukünftig können Werbetreibende den Grad der Automatisierung bei Zielgruppenansprache, Budget und Creatives individuell anpassen. Mit diesen Neuerungen haben Werbetreibende auf TikTok deutlich mehr Gestaltungsfreiheit beim Aufsetzen von Kampagnen. Zudem wird TikTok die Erfolgsmessung von Smart+-Anzeigen durch detailliertere Vergleichsmöglichkeiten deutlich verbessern.

Quelle: Social Media Today

Training mit Daten aus AI Chats

Das KI-Modell von Meta, “Meta AI”, sorgt seit seiner Einführung für Schlagzeilen. Zuletzt war dies der Fall, als private Chats mit sensiblen Informationen plötzlich in den Suchergebnissen von Google auftauchten. Im Unterschied zu diesem Skandal ist die neueste Schlagzeile von Meta intendiert:

Chats mit Meta AI werden in Zukunft zur Verbesserung des Targeting genutzt. Diese Information löst bei vielen Menschen sofort Datenschutzbedenken aus, überraschen kann diese Entwicklung nicht: Google Ads sind bereits auf individuelle Suchanfragen zugeschnitten .

Werbetreibende werden sich über die Nachricht freuen: Mit Meta AI steht eine weitere Datenquelle für ein effektives Targeting zur Verfügung.

Quelle: Social Media News

Threads testet Langform-Formate

Als das soziale Netzwerk Threads an den Start ging, stand es, wie viele andere Twitter-ähnliche Plattformen auch, vor der Herausforderung, sich deutlich von der Konkurrenz abzuheben. Die größte Stärke von Threads war schon damals die Verknüpfung mit anderen Meta-Diensten. Die neueste Funktion – die Einbindung von Langform-Inhalten auf der Plattform – knüpft an diesen USP an.

Eigentlich widerspricht die Möglichkeit, auf einer auf Kurzformate ausgerichteten Plattform längere Textformate auszuspielen, dem Ursprungsgedanken. Bei Threads hingegen kann man jetzt den eigenen, kurzen Beitrag um einem längeren Text erweitern. Technisch funktioniert das Langform-Format wie ein angehängtes PDF-Dokument. Der Form nach sind die Post immer noch kurz, aber Werbetreibende haben mit der Weiterentwicklung mehr Möglichkeiten für Werbemaßnahmen auf der Plattform. Unternehmen können jetzt Langform- Formate wie Fachartikel, Blogartikel oder Kolumnen direkt auf der Plattform teilen. Über diese Möglichkeit werden sich viele Unternehmen und Werbetreibende freuen: In der Regel werden derartige Inhalte stärker wahrgenommen als wenn die Inhalte verlinkt werden.

Quelle: TechCrunch